d[000514] x[Allan Kiviaho] KivA-05Da
s[AACHEN, CAROLO LE MAGNE E INTERLINGUA]
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Nos poterea usar le oratio de Piia-Noora Kauppi al UNO
e Robert Schuman como ponte al urbe de Aachen.
Ecce un texto que nos deberea traducer.
http://194.245.36.141/Karlspreis99/
Die Geschichte des Karlspreis
Der Aachener Karlspreis hat Geschichte. Seit 1949 existiert diese
Auszeichnung für besondere Verdienste um die europäische Einigung.
1950 wurde der Preis erstmals vergeben, zu dessen Trägern Konrad
Adenauer, Winston Churchill, Robert Schuman, Walter Scheel und
Karl Carstens gehören. Er war stets Stachel und Ansporn, Anlaß zum
kritischen Nachdenken über Europa, Anlaß auch zur Schelte, zur
Aufarbeitung des Geleisteten und nicht zuletzt zur Positionsbestimmung
von Politikern, Wissenschaftlern, Denkern jeder "Farbe".
Der Stand der europäischen Sache hat sich regelmäßig in Reden und
Meinungsäußerungen zur traditionellen Verleihung am Tage Christi
Himmelfahrt im Krönungssaal des Aachener Rathauses abgezeichnet.
Aktuelle Schlagworte, Strömungen, Sichtweisen - der Karlspreis
fordert Jahr für Jahr zum Resümee auf, wird auch - und gerade
dann - zum Mahner, wenn die Verleihung ausbleibt, das
Karlspreis-Direktorium als Vergabegremium keinen geeigneten
Kandidaten findet...
Der Aachener Karlspreis ist lebendig im Interesse der
Weltöffentlichkeit, macht die westlichsteStadt der Bundesrepublik
noch immer zum Treffpunkt der Großen, zum Podium Europas. Immer
wieder gehen Impulse vom Geschehen der Verleihung aus, werden
zumindest Denkanstöße vermittelt. Der Karlspreis auch als
Medienereignis. Und dabei begann alles in kleiner Runde.
Eine Idee wurde geboren, Hoffnungsträger in einer Zeit, die von
Hunger, Not und Angst beherrscht war, Schutt und Trümmer sah.
Der Aachener Unternehmer Dr. Kurt C. T. Pfeiffer brachte am
19. Dezember 1949 in dem von ihm mitbegründeten Literaturkreis
"Corona Legentium Aquensis" seine Vorstellung vom "Internationalen
Karlspreis der Stadt Aachen" zur Sprache. Der Preis - er sollte
jährlich für den wertvollsten Beitrag im Dienste der europäischen
Einigung und Gemeinschaftsarbeit, im Dienste der Humanität und des
Weltfriedens vergeben werden. Der Karlspreis auch als "Weckruf",
als Hinweis auf das Problem der europäischen Verständigung. Seine
Träger, so will es der Inhalt der Weihnachten 1949 verkündeten
Proklamation, sind Vorbilder, die zur Nachahmung auffordern. Der
Preis ist zugleich eine Huldigung an den Begründer
abendländischer Kultur, Karl den Großen.
Beziehungsreich der Ort der Verleihung. Aachen, die Lieblingspfalz
des großen Franken und römischen Kaisers, war zu jener Zeit Zentrum
einer Herrschaftspolitik, die durchaus schon europäische Züge
aufzuweisen hatte. Karl der Große schrieb Weltgeschichte. Aachen
bildete an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert das Zentrum einer
unter späteren Herrschern niemals wieder in dieser Geschlossenheit
erreichten Macht, die sich über die romanisch-fränkischen Kerngebiete,
die germanischen Stammesgebiete östlich des Rheins, die Stämme der
Sachsen, Franken, Friesen, Thüringer, Schwaben und Bayern erstreckte.
Karl, der Kulturpolitiker: Noch heute spricht man von einer
"Karolingischen Renaissance", denn der Kaiser ließ Hofgelehrte
aus England, Irland, Spanien, der Lombardei und Italien an seinem
Hof zusammentreffen, um durch sie ein geistiges Zentrum für
kulturpolitische Aufgaben zu schaffen. Im karolingischen Reich
entstanden Dom- und Klosterschulen, wurden die Wissenschaften gepflegt,
die klassisch-antiken und christlich-antiken literarischen Traditionen
fortgeführt.
Karl, der Diplomat: Bereits im Jahre 797 nahm er Kontakt mit Harun al
Raschid, dem abassidischen Kalifen von Bagdad auf.
Die Bedeutung Aachens war auch später immer wieder greifbar. So mancher
Regent stellte sich ganz bewußt in die Nachfolge Karls des Großen.
1356 verbriefte Karl IV. in seiner "Goldenen Bulle" die deutschen
Königskrönungen für Aachen, ein politisches Dokument. Die ehemalige
Kaiserpfalz war Ort wichtiger Kongresse. So beendete der "Aachener
Frieden"
1668 den Devolutionskrieg zwischen Frankreich und Spanien, machte der
Friedenskongreß 1748 dem österreichischen Erbfolgekrieg ein Ende.
Gespräche über Europa wurden hier 1818 zwischen Kaiser Franz I. von
Österreich, Zar Alexander I. von Rußland und König Friedrich Wilhelm
III.
von Preußen geführt.
Aachen als "Nährboden" für den Karlspreis. Ist es ein Wunder, daß man
dort, wo Julius Reuter 1850 seine Taubenpost mit Weg über Brüssel als
"Institut zur Beförderung telegraphischer Depeschen" gründete (spätere
Nachrichtenagentur "Reuter") und der enge Kontakt mit den holländischen
und belgischen Nachbarn täglich selbstverständlich ist, die
Bürgerinitiative begrüßte?
Die Karlspreis-Gesellschaft wurde gegründet. Träger der Verantwortung
ist ein unabhängig und in geheimer Beratung entscheidendes Direktorium,
das sich aus "geborenen" und gewählten Bürgern zusammensetzt. Diese
Regelung gilt auch heute noch. Festen Sitz haben somit der
Oberbürgermeister der Stadt Aachen, der Vertreter der katholischen
Kirche (zunächst der Bischof von Aachen, dann der Dompropst als Hüter
der Grabeskirche Karls des Großen), der Rektor der RWTH (Rhein. Westf.
Technische Hochschule) Aachen. Die übrigen acht Mitglieder auf
Lebenszeit sind Aachener Bürger. Seit 1974 gibt es jeweils einen
Vertreter der Ratsfraktionen im Gremium.
Der Karlspreis ist mit einer Summe von 5000 DM dotiert, zur Verleihung
gehören eine Urkunde und eine Medaille, die auf der Vorderseite das
älteste erhaltene Stadtsiegel Aachens aus dem 12. Jahrhundert mit
thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für
den jeweiligen Preisträger zeigt.
Die Männer der ersten Stunde waren im Jahre 1949: Dr. Albert Maas,
Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Albert Servais, Oberstadtdirektor,
Bischof Johannes van der Velden, Professor Dr. Wilhelm Müller, Rektor
der Technischen Hochschule, Dr. Kurt Pfeiffer, Kaufmann, Hermann Heusch,
Präsident der Handelskammer, Dr. Franz Krauß, Hochschulprofessor, Ludwig
Kuhnen, Bürgermeister, Dr.Peter Mennicken, Hochschulprofessor, Carel
Nieuwenhuysen, Direktor, Erasmus Schlapp, Tuchfabrikant und Dr. Jean
Louis Schrader, Generaldirektor.
Als "Vater des Karlspreises" wird Dr. Kurt Pfeiffer am 8. Juni 1968 mit
dem Ehrenbürgerbrief der Stadt Aachen geehrt. Er starb am 30. Januar
1987
im Alter von 93 Jahren...
Wie damals ist auch heute noch die Vergabezeremonie des Karlspreises von
der Tradition geprägt. Einen festen Platz im Programm hat nach der
Überreichung des Karlspreises die Karlshymne aus dem 12. Jahrhundert,
"Urbs aquensis, urbs regalis", die gemeinsam von allen Anwesenden
gesungen wird - hier der Text:
Urbs aquensis, urbs regalis
Urbs aquensis, urbs regalis
regni sedes principalis,
prima regum curia.
Regi regum pange laudes
quae de magni regis gaudes
Caroli praesentia.
Aachen, Kaiserstadt du hehre
aller Städte Kron' und Ehre
Königshof voll Glanz und Ruhm.
Sing dem Himmelskönig Lieder,
Festesfreuden füllet wieder
Karls des Großen Heiligtum.
Noch vor dem Festakt findet im Aachener Dom ein Pontifikalamt
statt, zu dem auch die Festgesellschaft eingeladen ist...
"Die Kirche identifiziert sich mit diesem Preis", sagt Dompropst
Dr. Hans Müllejans (1987), durch sein Amt wie der Oberbürgermeister
"geborenes" Mitglied im Karlspreisdirektorium, "das hat aber mit der
Konfession nichts zu tun, ist keine anti-ökumenische Sache. Wir leben
in tiefstem Frieden mit der Evangelischen Kirche." Nicht als Priester,
sondern als Hüter des Mausoleums, der Grabeskirche Karls des Großen,
gehört er zum Vergabegremium. Karl der Große hat kirchengeschichtliche
Bedeutung, das "Credo" ist auf ihn zurückzuführen. Karl, der Vater auch
des christlichen Europas. "Es ist ein großes Anliegen der Kirche, in
einem vereinten Europa Frieden und Versöhnung der Völker zu
unterstützen,
ein Herzensanliegen", so der Dompropst. Eine besondere Einladung für
diesen
Gottesdienst, der vom Domkapellmeister stets kirchenmusikalisch
gestaltet
wird, ergeht nicht. Dennoch ist seit Jahrzehnten für die meisten
Preisträger und Festgäste die Teilnahme eine Selbstverständlichkeit.
Sicherheits- und Protokollfragen müssen beachtet werden, je nach Rang
der Persönlichkeit. Doch der Dom bleibt, wie an allen Tagen, der
Öffentlichkeit zugänglich. Werden Karten ausgegeben, um ein Gedränge zu
vermeiden, sind sie kostenlos. Im Anschluß an den Gottesdienst wird der
Ehrengast vom Bischof begrüßt, zum Karlsschrein und zum Kaiserthron
geführt, besucht eventuell die Schatzkammer oder zieht sich zu einem
kurzen Moment der Ruhe und Andacht in die stille Allerheiligenkapelle
des Doms zurück...
Vom Aachener Rathausbauverein ging die Initiative aus, sämtliche
Karlspreisträger durch gerahmte Fotografien im Arkschen Treppenhaus
als "Ahnenreihe europäischer Größen" zu präsentieren. Ursprünglich
hatte man geplant, die jeweiligen Persönlichkeiten durch zeitgenössische
Maler in Öl darzustellen, doch diese Überlegung wurde rasch
verworfen - nicht zuletzt aus Kostengründen. Bei rund 100.000 Fremden,
die jährlich das Rathaus besuchen, wird auch auf diese Weise der
Karlspreis der Öffentlichkeit nahegebracht...
Auszüge aus: Sabine Schulz, "Der Aachener Karlspreis", Meyer & Meyer
Verlag, Aachen 1988 Sabine Schulz, heute Sabine Rother, studierte an der
Kölner Universität Geschichte und Germanistik. Ihr Studium schloß sie
1980
mit dem Magister-Examen ab. Im gleichen Jahr erhielt sie ein Volontariat
bei der "Aachener Volkszeitung", der heutigen "Aachener Zeitung". Seit
August 1995 ist sie dort Chefin der Kulturredaktion.
Hasta le victoria de Interlingua sempre!
Association Finlandese pro Interlingua - AFIL
Allan Kiviaho
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